Menschwerdung
und
Passion
Bilder
der
Heiligung
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AUSSTELLUNG, VERNISSAGE, KONZERT ZUR FASTENZEIT und FINISSAGE
"Menschwerdung und Passion"
Bilder der Heiligung - Alte Ikonen kontrastiert mit dem zeitgenössischen
Werk von Norbert Keseberg
>> zu den einzelnen Veranstaltungen
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2. März 2002 bis 9.Mai 2002
ORT: Chausseestraße 128
10115 Berlin-Mitte
und Akademiekirche
St. Thomas vonAquin
Hannoversche Straße 5
10115 Berlin-Mitte
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Ikonen sind Kultbilder der Ostkirche, die seit über tausend Jahren
nach einem ganz bestimmten Codex und nach ganz bestimmten festen Vorschriften
hergestellt werden. Die Entfaltungsmöglichkeit des einzelnen Künstlers
bleibt bei der Herstellung sehr beschränkt, und nur die großen
Ikonenmaler haben in diesem strengen Regelcodex eine wirkliche eigene
Sprache der Kunst geschaffen, die über den religiösen Gebrauchsgegenstand
hinausgeht.
Die ungeweihte Ikone ist ein bemaltes Stück Holz. Das geweihte
Ikonenbild aber gilt als Vermittler des Göttlichen. Die Bildvorstellung
des Westens ist davon völlig verschieden. Die Bindung an einen
festen Kanon ist spätestens seit Giotto, die Bindung an die kirchlichen
Motive überhaupt spätestens seit Goya und dem Anfang der Moderne
weggebrochen. Heute existieren zwar vereinzelt noch Reste eines ikonographischen
Bildungskanons, doch sind Individualismus und Subjektivismus an die
Stelle der alten Prinzipien getreten. Worte wie "Ikone", "Kultbild"
oder "göttlich" - man denke etwa an die Vermarktung von
Marilyn Monroe - nehmen eine völlig andere Bedeutung an und stehen
unter dem Diktat der Ware. Die zeitgenössische Kunst ist im positiven
wie im negativen Sinne frei: ästhetisch, formal, moralisch und
wirtschaftlich. Und trotzdem reflektiert sie unsere gesellschaftliche
Wirklichkeit. Und manchmal nimmt sie ihre Chance wahr, ein Bild des
Menschen in eben diese Gesellschaft zurückzuwerfen. Kein Gottesbild.
Doch ein Menschenbild.
Die in der Ausstellung "Menschwerdung und Passion" gezeigten
Werke des in Nürnberg geborenen und seit langem in Berlin arbeitenden
Malers Norbert Keseberg greifen - von der zeitgenössischen Kunst
ausgehend - Motive der christlichen Tradition auf. Ob seine Passionsgeschichten
damit aber heilige Bilder oder Heiligenbilder sind, möchten wir
dem Betrachter überlassen.
Was aber ist heilig? In der Ausstellung werden die Ölbilder, Gouachen
und Zeichnungen von Norbert Keseberg mit großen Werken der alten
russischen Ikonenmalerei aus der Privatsammlung der Ikonengalerie Thomas
Mönius kontrastiert.
KONZERT ZUR FASTENZEIT "Schönster Herr Jesus"
am Samstag, 2. März 2002, 19:30 Uhr
Das gewichtigste Stück des Abends sind die Liedimprovisationen
von Karl Höller (geb. 1907), welche auf dem geistlichen Volkslied
"Schönster Herr Jesu" basieren. Dieses spätromantische
Stimmungsstück lädt den Zuhörer zu einer meditativen
Reflexion über den Text und vor allem den emotionalen Inhalt dieses
Liedes ein. Es ist ein ausgesprochenes "Klangstück",
wobei sich Cello und Orgel vortrefflich ergänzen und stellenweise
zu einer Einheit verschmelzen. Das Werk gibt durch seine expressive
und z.T. gewagte Harmonik Raum für die unterschiedlichsten Emotionsausbrüche,
endet dann aber in einer Befriedung, in göttliche Sphären
entrückt, indem das Cello das Thema erstmals in versöhnlichem
Dur in höchsten Lagen und sehr langsam zum Ausklingen bringt. Der
Chor "La voix mixte" unter der Leitung von Uta Schlegel kommentiert
das geistliche Thema im Rahmen des Konzertes mit neuen Kompositionen
für Chormusik.
AUSSTELLUNG
2. März 2002 bis 9. Mai 2002
ORT: Chausseestraße 128, 10115 Berlin-Mitte
dienstags bis sonntags, 13 -19 Uhr
VERNISSAGE
Samstag, 2. März 2002, 18.00 Uhr
"Menschwerdung und Passion" - Bilder der Heiligung
ORT: Chausseestraße 128, 10115 Berlin-Mitte
anschließend:
KONZERT ZUR FASTENZEIT
Samstag, 2. März 2002, 19.30 Uhr
KONZERT ZUR FASTENZEIT - "Schönster Herr Jesus"
mit Michael Bernecker (Orgel), Rafael Gütter (Cello) und dem
Chor "La voix mixte" unter der Leitung von Uta Schlegel
ORT: Akademiekirche St. Thomas von Aquin, Hannoversche Straße
5, 10115 Berlin
FINISSAGE
Donnerstag, 9. Mai 2002, 18:00 Uhr
"Menschwerdung und Passion" - Bilder der Heiligung
Der Maler Norbert Keseberg und der Sammler und Galerist Thomas
Mönius sprechen mit dem Publikum über die Ausstellung.
ORT: Chausseestraße 128, 10115 Berlin-Mitte
anschließend:
KONZERT ZUM FEST HIMMELFAHRT DES HERRN
Donnerstag, 9. Mai 2002, 19:30 Uhr
KONZERT ZUM FEST HIMMELFAHRT DES HERRN - "Mystik der Sinne"
Joachim Gies (Saxophon) eröffnet neue Horizonte des Hörens.
ORT: Akademiekirche St. Thomas von Aquin, Hannoversche Straße
5, 10115 Berlin
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